Bahn frei für: Puschkin

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PRESSESTIMMEN

BAHN FREI FÜR: PUSCHKIN
Mit viel Pfiffigkeit, großem mimischen, gesanglichen wie instrumentalen Können (es waren Geige, Mandoline, Gitarre, Klavier und Trommel mit dabei), entzückten die vier Akteure mit einer Moritat auf Alexander Sergejewitsch Puschkin (1799-1837).
Involviert in etliche Vertonungen zu Versen des ersten russischen Dichters und größten Lyrikers der russischen Literatur wurde eine Facette Puschkins gezeigt, die üblicherweise nicht so stark beleuchtet wird: Puschkin als Frauenheld und Schürzenjäger, der mehrfach-Duellierer, der in seinem letzten Duell sein Leben lässt. (…)
Einzige Deutsche im Quartett der Akteure ist Ruth Wyneken, die als Erzählerin und Bänkelsängerin mit rheinischem Zungenschlag im Genre einer glossenhaften Elke Heidenreich dafür sorgte, dass auch die der russischen Sprache Unkundigen verbal etwas verstehen. „Ständig wurde er zum Duell gefordert!, plaudert sie munter, „und wenn ich da gewesen wäre, ich hätte ihn mit meiner Brust geschützt“. Sprichts, schießt mit einem Revolver „päng!“ in die Luft und sinkt, man ahnt es, als „Puschkin“ tot auf einen Stuhl – ergreifend in parodistisch begeisternder Körpersprache in zartestem Sopran beweint. „Puschkin war tödlich verwundet“, sagt die erwachende Erzählerin in die sekundenlange Stille hinein, „er war 37 Jahre alt“. Ein verzerrter „Glinka“ aus dem Grammophon. Herbstlaub fällt über die Schattenwand. Im enthusiastischen Applaus verneigen sich die vier Akteure und singen im Chor als Zugabe ein Lied.
Gabi Rieger im Südkurier